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Handwerk 4.0: Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil

Handwerk 4.0: Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil

Das Handwerk steht beim Thema Digitalisierung häufig weniger im Fokus als andere Branchen. Möglicherweise liegt es daran, dass der Handwerker von Natur aus seine Arbeit mit der Hand erledigt. Digitale Methoden oder Geräte erscheinen für das Handwerk als unrealistisch. Dabei bietet die Digitalisierung ein enormes Potenzial, auf das wir in unserem Artikel genauer eingehen. 

Warum ist Digitalisierung im Handwerk so wichtig?

Meistens nutzen Handwerker ihre Hände für die Arbeit oder verwenden Geräte und Maschinen. Hat die Digitalisierung auch eine Chance im Handwerk? Nicht selten besteht das Denken, dass Roboter in Zukunft die Arbeit des Menschen übernehmen, wenn vom digitalen Wandel die Rede ist. Das führt zu kontroversen Streitgesprächen über die Vorteile und Nachteile einer digitalen Transformation im Handwerk. Einerseits ist da die berechtigte Hoffnung, gerade schwere körperliche Aufgaben zukünftig mit Hilfe von intelligenten Maschinen zu erledigen. Doch der Argwohn über digitale Technologien bleibt, weil die Furcht vor dem Verlust von Arbeitsplätzen das Potenzial verdeckt.

Dabei dürfte klar sein, dass auch in den nächsten Jahren weiterhin viele Handwerker mit Rat und Tat im Einsatz sind. Das Dach auf dem Haus repariert auch in Zukunft ein menschlicher Dachdecker. Die Wasserleitung repariert der Installateur und die Wand streicht der Maler. Wenn Digitalisierung im Handwerk thematisiert wird, geht es eher darum, interne Abläufe in Handwerksbetrieben zu optimieren. Digitale Technologien vereinfachen die Verwaltung und Kommunikation. Dazu gehören die Kundenkontakte, die interne Organisation mit Angebotserstellung und Rechnungslegung sowie die komplette Buchhaltung. Handwerker durch Roboter zu ersetzen, ist dagegen weniger ein Thema.

Digitalisierung als Werkzeug

Blicken wir auf die Verwaltung eines Handwerksbetriebes, stellen wir fest, wie viele digitale Lösungen genau genommen bereits existieren. Die digitale Transformation im Handwerk zeigt, dass Kommunikation mit Kunden und Dienstleistern online stattfindet. Auch die Suche nach neuen Mitarbeitern läuft längst über relevante Plattformen im Internet. Darüber hinaus nutzt ein Handwerker das einfache Mittel einer E-Mail, um das Material für seine nächste Baustelle zu bestellen. Zudem informieren die Handwerksbetriebe auf ihrer eigenen Website oder nicht selten über Social-Media-Kanäle über Angebote und Dienstleistungen. Letztendlich sind Software, digitale Tools und Clouds die Basis für eine elektronische Buchführung.

Manche Unternehmen aus der Handwerker-Branche verwenden sogar schon fortschrittliche Technologie wie Drohnen. Sie messen damit die Umgebung aus, während andere Handwerksbetriebe mit 3D-Druckern spezielle Teile herstellen. Eine aktuelle Studie der Bitkom und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) beweist,  dass immer mehr Handwerker auf Digitalisierung setzen. Über die Hälfte der befragten Betriebe hat digitale Technik im Einsatz. Einige Unternehmen im Handwerk bieten selbst innovative Software oder Online-Plattformen an. Bei diesen Beispielen richtet sich das Geschäftsmodell komplett auf Digitalisierung aus und sichert dadurch die Existenz.

Das dies aber sehr abhängig von der Art des Betriebs ist und der Digitalisierungsgrad im Handwerk noch einen deutlichen Optimierungsbedarf hat, ist nur eine der Erkenntnisse aus dem kürzlich von wirsindhandwerk.de veröffentlichten „Digitalisierungsbarometer für das Bau- und Ausbauhandwerk“.

Hierbei handelt es sich um ein breit angelegtes, deutschlandweites Forschungsprojekt, das den Grad der Digitalisierung im Bau- und Ausbauhandwerk analysiert.

Vorteile des digitalen Handwerks 

Die Digitalisierung des Handwerks besitzt trotz der scheinbaren Widersprüchlichkeit eine große Relevanz für die Zukunft. Viele Handwerksbetriebe sind gut beraten, sich dem digitalen Wandel nicht zu verschließen. Die Optionen, digitale Lösungen passend in das eigene Unternehmen zu integrieren, sind vielfältig. Durch Digitalisierung ergeben sich positive Aspekte, besonders in der Verwaltung, Lagerung und Logistik, Personalplanung sowie in der Kommunikation mit Kunden. Letztendlich können Handwerker dadurch Zeit sparen und Kosten reduzieren. Effiziente Abläufe in einem Handwerksbetrieb führen dazu, die körperliche Belastung herunter zu fahren. Denn auch Handwerker, die sonst stundenlang schwer arbeiten und dann noch Papierkram erledigen, haben eine bessere Work-Life-Balance verdient.

Digitalisierung und Handwerk: Beispiele aus der Praxis

Ein Argument für das digitale Handwerk ist die Corona-Pandemie. Die Krise wirkt sich auch auf diese Branche aus. Zwar arbeiten Handwerker normalerweise nicht aus der Ferne, weil die Arbeitskraft vor Ort gefragt ist. Doch einige handwerklichen Berufszweige führen schon Fernwartungen durch. Deshalb ist die digitale Transformation eine Chance, sich vom Wettbewerb abzuheben. Gerade in Häusern und Wohnungen nimmt die Zahl von intelligenten Geräten zu. Hier bietet moderne Technologie viele Vorteile für Kunden und den Handwerker. Allein das Internet der Dinge oder Anwendungen mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) bringen große Chancen mit sich. Virtualität ist für Handwerksbetriebe eine Basis, um Kunden vorab die Gelegenheit zu geben, ihre Ideen visuell zu erleben. Hier ergeben sich insbesondere beim Hausbau, aber auch für viele andere Gewerke unzählige Einsatzgebiete.

Weit verbreitet ist heutzutage auch die digitale Kommunikation im Handwerk. Sie beginnt damit, dass Kunden ihre Wünsche oder ein Problem an einen Handwerksbetrieb senden – per E-Mail oder einfach als Foto über das Smartphone. Handwerker identifizieren dann die Lage und erstellen ein erstes Angebot und schicken es zurück an den Kunden. Für alle Beteiligten entfallen Fahrtkosten und die gewonnene Zeit kann anderweitig genutzt werden. Um Angebote zu erstellen, nutzen Unternehmen bereits Software, die alle Schritte automatisiert erledigt. Der Aufwand für den Handwerker reduziert sich auch, wenn er von außerhalb Maschinen oder Anlagen steuern kann.

Ein weiterer Vorteil, der jedoch meist nur geringe Aufmerksamkeit erhält, sind digitale Weiterbildungen. Gerade im Handwerk gibt es immer wieder neue Methoden oder Arbeitstechniken. Mit Online-Seminaren oder Videos bilden Handwerker sich fort, ohne Präsenz vor Ort zu zeigen. 

Künstliche Intelligenz im Handwerk 4.0

Das Internet der Dinge bringt Smart-Home-Systeme in die eigenen vier Wände. Dazu kommt Künstliche Intelligenz als Technologie, die auch für das Handwerk neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen hervorbringt. Um im Wettbewerb keinen Nachteil zu erleiden, muss der Handwerker seine digitale Kompetenz erweitern. Die Anzahl vernetzter Geräte und Gegenstände sowie intelligenter Haustechnik wie Heizungen oder Lichtquellen wächst. Dadurch ändern sich auch die Aufgaben für Handwerker. Wer bisher Lampen oder Klimaanlagen repariert oder gewechselt hat, muss in Zukunft sicherstellen, dass die vernetzten Geräte weiterhin miteinander kommunizieren. Das funktioniert nur, wenn der Handwerker affin zu diesen Technologien ist. Weist er diese Kompetenz nicht vor, verliert er Aufträge an die Konkurrenz. Andererseits kann er sich die fehlende Kompetenz über unsere digitale Kooperationsplattform Handwerk Connected beschaffen.

Roboter im Handwerk werden kritisch gesehen, weil sie Arbeitsplätze gefährden. Dabei sind sie gerade in der Baubranche eine große Hilfestellung. Sie übernehmen schwierige oder gefährliche Aufgaben, die den menschlichen Körper stark belasten oder gefährden. Das gilt auch für monotone Arbeiten, die automatisch schneller und effizienter erledigt werden. Roboter ersetzen jedoch den Menschen als Arbeitskraft nicht, sondern ermöglichen ihm Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen.

Der digitale Wandel fordert das Handwerk heraus

Die Digitalisierung erfasst so gut wie jeden Bereich der Wirtschaft. Kaum eine Branche kann sich dem digitalen Wandel entziehen. Alle Unternehmen stehen daher vor großen Herausforderungen. Das zeigen auch die Ergebnisse der Bitkom-Studie. Mehr als die Hälfte der Handwerksbetriebe sieht mit der Digitalisierung des Handwerks eine schwierige Aufgabe auf sich zukommen. Jeder zehnte Betrieb bezeichnet die digitale Transformation sogar als Risiko.

Insbesondere der Mangel an Fachkräften ist ein Problem. Qualifizierte Mitarbeiter bringen in Zukunft nicht mehr nur Geschick und handwerkliches Verständnis mit, sondern zusätzlich digitales Wissen. Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn viele Handwerksbetriebe kämpfen um kompetenten Nachwuchs. In einigen Branchen gehen dabei Unternehmen zunehmend leer aus. Hinzu kommt, dass viele ältere, aber erfahrene Arbeitnehmer häufig Berührungsängste gegenüber digitalen Lösungen besitzen. Handwerksbetriebe wägen hier ab, ob es sich lohnt, in eine Weiterbildung zu investieren. Ebenso groß ist die Sorge bei Themen wie Datensicherheit und Datenschutz. Neue Gesetze oder Richtlinien der DSGVO stellen nicht selten völliges Neuland dar.

Handwerksbetriebe müssen damit rechnen, zukünftig nicht nur Mitarbeiter zu verlieren, sondern auch Stellen nicht mehr besetzen zu können. Entweder übernehmen Roboter auf der Baustelle die Aufgaben oder Tätigkeiten fallen weg, weil Software die Bürokratie noch effizienter werden lässt. Die Angst ist real, dass Aufgabengebiete sich verlagern und zukünftig nur noch Prozesse organisiert oder gesteuert werden. Jedoch ist es eine Chance, wenn Betriebe umdenken und die digitale mit der analogen Welt stärker verknüpfen. Auf unserer Kooperationsplattform Handwerk Connected nutzen wir beispielsweise die Vorteile der Digitalisierung, um die Auslastung vor Ort in beide Richtungen zu sichern.

Ein wichtiger Punkt, der immer wieder für Kritik sorgt, sind die hohen Kosten. Kleine Betriebe scheuen die Investition in digitale Tools oder neue Technologien. Andere Handwerksbetriebe können mit komplexen Softwarelösungen in der Praxis nicht arbeiten, weil sie für die Praxis untauglich sind. Es ist daher nicht überraschend, dass Unternehmen des Handwerks darauf pochen, dass der Staat die digitale Transformation im Handwerk mit Fördergeldern unterstützt. Darüber hinaus benötigen Handwerksbetriebe zur Digitalisierung schnelles Internet.

So fördert der Staat das digitale Handwerk

Um die Digitalisierung der Wirtschaft anzukurbeln, bietet der Staat mehrere Optionen an. Speziell für das Handwerk stehen Prämien zur Verfügung, wenn ein gewisser Grad der Digitalisierung erreicht wurde. Außerdem werden Meister-Lehrgänge und Weiterbildungen bezuschusst. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) stellt kleinen und mittelständischen Betrieben eine Förderung in Aussicht, wenn sie digitale Vorhaben umsetzen. Diesen Bonus erhalten auch Handwerksbetriebe, die ihre Angestellten zum Thema Digitalisierung schulen. Die zuständige Handwerkskammer informiert über alle Angebote einer Förderung.

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